Tauwerk für den Segelsport
Geschichte des Tauwerks
Iin einem Salzbergwerk in Hallstatt wurde ein um 1500 v. Chr. aus Lindenbast gefertigtes Seil mit einem Durchmesser von 4 cm entdeckt und gilt als ältester Seilfund, jedoch stammen die ersten Abbildungen von Seilern bereits aus dem alten Ägypten. In größeren Mengen und für gewerbliche Zwecke entstand zur Fertigung besserer und professioneller Seile im Mittelalter der bis heute existierende Berufsstand des Seilers, als auch die Bedeutung der Seefahrt für Handel und Militär immer mehr zunahm. Die Herstellung industriell gefertigter Seile begann im 19. Jahrhundert; dabei wurden außer Hanf zunehmend andere Materialien (z. B. Sisalfasern, später Draht und Kunstfasern) verwendet.
Einsatzbereiche im Wassersport
Im Wasser- und vor allem Segelsport werden eine Vielzahl an unterschiedlichsten Leinen und Tauen für die unterschiedlichsten Anforderungen benötigt. Segler benötigen für ihre Schiffe beispielsweise Festmacher, Ankerleinen, Schleppleinen, Fallen, Takelgarn, Gummiseile, Flaggenleinen, Rettungsleinen, Tauwerkschäkel und natürlich die offensichtlichen Leinen, welche ständig in die Hand genommen werden - Schoten und Trimmleinen. Dabei hat das Tauwerk an der ein- oder anderen Stelle wie den Fallen oder einem Backstag die ursprünglich verwendeten Drahtseile erfolgreich abgelöst. Die neuesten technischen Entwicklungen weisen eine ebenso große Bruchlast auf, wiegen jedoch im Vergleich weniger.
Materialien und Tauwerke
Tauwerk ist in drei grobe Materialkategorien aufgeteil: Naturfaser-Seile, Kunstfaser-Seile, Metall- bzw. Drahtseile.
Naturfaser-Seile werden aus folgenden Faserpflanzen hergestellt:(Baumwolle), Flachs, Hanf, Kokos, Manila und Sisal
Kunstfaser-Seile haben folgendes Ausgangsmaterial (Produktbeispiele): Aramid (Technora/Twaron/Nomex/Kevlar), Polyester, Polyamid (Nylon, DeDeRon, Perlon), Polypropylen, Polyethylen (Dyneema/Spectra) sowie Poly(p-phenylen-2,6-benzobisoxazol)
Metall- bzw. Drahtseile werden aus Stahl oder Edelstahl hergestellt.